The Considerate Builders Scheme – Exit To Riverside :: VÖ: 27.1.

Emmaleins- Elektronika aus dem Flohzirkus – für ein paar Umdrehungen durchaus selig machend. Na, die Kaiser Chiefs natürlich! Ja, aber nur das Fußball-Team … Und: „Free Nelson Mandela!“ Das ist lange her! Außerdem ein richtiges Ereignis in der sogenannten „Weltmusik“ – Kwaito. Ansonsten blieb Südafrika bislang eine popmusikalische Leerstelle, zumindest aus mitteleuropäischer Sicht. The Considerate Builders Scheme wird das nicht ändern; Justin de Nobrega aus Kapstadt beweist mit EXIT TO RIVERSIDE aber: Eine kleine elektronische Nische findet sich fast überall auf dem Planeten. In der seinen breakt Justin seine Hip-Hop-Beats, denen er lieber mal den Bums rausgedreht hat, nicht zu dolle und läßt lustige Knarze- und flirrende Flötenton-Synthesizer kaum weniger Lustige Einmaleins-Melodien abzählen. Hat er sich mit ebensolcher Freude an den übersichtlichen Dingen auch noch an einem Streichquartett-Sample festgebissen, läßt er es mit Engelsgeduld und kindischer Freude Flohzirkus-Kunststücke vorführen. Das klingt zuweilen wie die musikalischen Ergebnisse eines Anfängerkurses „Aphex Twin – Malen nach Zahlen“ mit reduzierter Grundaustattung. Und dennoch hat exit to riverside einen Reiz, vor allem in den Stücken, in denen Justin de Nobrega mit seinen kleinen Reigen vollends selig wird – und sie unter selbslverzückten Patternschubsereien und nie zu frechen Effektspielchen gemächlich rotieren läßt. Einer wie Tommy Guerrero hat ja früher schon gezeigt: Man kann mit sowas Leute unterhalten.

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