The Clash :: Live – Revolution Rock

Mit dieser DVD tut man dem Mythos der Punk-Pioniere keinen Gefallen.

Das Grammy-prämierte Westway To The World (2000) hat bereits bewiesen, dass es Don Letts kann-die filmische Bandbiografie des Clash-Intimus wurde völlig zu Recht in den höchsten Tönen gelobt. Umso verwunderlicher, dass er jetzt derart danebenhaut. Das selbst gesetzte Ziel des Regisseurs, auf Revolution Rock die Chronologie von Strummer & Co. als Live-Performer vorzuführen und gleichzeitig deren stilistische Entwicklung vom Polit-Punk der Frühzeit bis zur Erweiterung um Reggae-Zutaten in den späten Jahren aufzuzeigen, schlägt grotesk fehl. Und das hat mehrere Ursachen. Zwei Drittel der 22 Konzertauszüge gab es zuvor bereits auf The Essential Clash, Rude Boy oder anderswo zu sehen, die restlichen sieben werden angeblich erstmals veröffentlicht, echte Clash-Fans kennen jedoch auch diese von Bootlegs oder aus nächtlichen TV-Sendungen. Schlimmer noch: Mehrere Live-Aufnahmen hat man nachträglich mit Beimischungen im Studio aufgebessert. „Tommy Cun“ ist gar ein lippensynchroner Videoclip ohne Zuschauer. Wesentlich empfehlenswerter als die DVD, die allenfalls Komplettisten reizen wird, ist die ebenfalls gerade erschienene CD Live At Shea Stadium mit einem grandiosen Mitschnitt von 1982. Damit ist man letztlich besser bedient.