The Cancer Conspiracy – Ω

Unter den Liebhabern von Verschwörungstheorien treibt seit Jahren die Idee ihr Unwesen, das längst erfundene Heilmittel gegen Krebs werde von der Pharmaindustrie zurückgehalten, um Profit aus der Misere kranker Menschen zu schlagen und diese kaltblütig dem grimm’gen Schnitter auszuliefern. Eine fiese Vorstellung. Die nach diesem Glauben benannte Band aus Vermont wiederum ist längst verschieden, schlägt mit ihrem posthum erschienenen, zweiten Album mit Sicherheit aus nichts und niemandem mehr Kapital und liefert alleine mit ihrer Einordnung zwischen Amon Düül und King Crimson wohl nicht wenigen Menschen ebenfalls eine fiese Vorstellung. Acht untitled „Songs“, die einen ungefragt in die hinteren Hirnzellen Cedric Bixler-Zavalas entführen, nur um dort mit einem saftigen Knüppelschlag auf den Hinterkopf für ein horizonterweiterndes Erlebnis der anderen Art zu sorgen: Ein widerspenstiges Rhythmusbiest, das auf seinem Teufelsritt der Apokalypse entgegen Brian-May-Wachsstatuen niedermäht und eine flammende Schneise durch die Area 51 brennt, in der auf ihren Filmeinsatz wartende Komparsen-Aliens mit orbitalesquem Paranoiageklimper entspannen. Wer diesen Satz nachvollziehen kann, wird sich in dieser Musik wohl fühlen. Allen anderen sei, um Guns N‘ Roses zu paraphrasieren, gesagt: „This album contains music which some listeners may find objeetionable. They can F?!* OFF and buy something from the New Age section“. Nein, nur Spaß. Muss angesichts dieser ausufernden, jedoch präzise geplanten Raserei, die nie auf den Punkt, sondern gleich auf das Ausrufezeichen kommt ja auch mal sein.

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