The Buzzcocks
Love Bites
Sie haben sich ganz schön ‚rausgemacht, die Buzzcocks. Musikalisch haben sie sich weiterentwickelt und damit einen Teil ihrer ursprünglichen Kratzbürstigkeit aufgegeben. Was nicht heißen soll, daß sie sich zur Salonband mauserten! Ihre Musik macht nach wie vor Beine und hält einen im Dauertrapp und ist nach wie vor geprägt von einem liebenswürdig frechen Draufgängertum. Witzig ist nur, daß die Jungs jetzt stellenweise im schönsten Harmoniegesang a la Merseysound antreten. Das zeigt doch, daß die nachwachsende Generation mit denselben Mitteln zu ködern ist wie einst die Beat-Jünger. Mir kommen einige Songs der Buzzcocks sogar ähnlich vor wie ganz frühe Pink Floyd-Stücke; „Arnold Lane“ usw…. „Love Bites“ ist mit Sicherheit kommerzieller ausgefallen als das Debüt „Another Music From a Different Kitchen“, aber ihre Basis verleugnen die Buzzcocks nicht Was mir die Bewertung schwer macht, ist die Tatsache, daß sich die Band bei allen guten Einfällen, witzigen Melodien und originellen Arrangements über zwei volle LP-Seiten selbst verschlissen hat. Jeder Song für sich bereitet Spaß und Freude; viele Titel könnten gute Singles abgeben. In der Anhäufung wird’s jedoch manchmal zuviel. Aber wer kann schon als reine Single-Band existieren? Trotzdem: