The Burning Hell
Revival Beach
BB Island/Cargo
Die kanadische Band, auf Trio-Format geschrumpft, kann Indierock, Kammerfolk und kuriose Instrumentals.
Wundertüten-Frage: Was haben Mathias Kom und Partnerin Ariel Sharratt diesmal wohl ausgeheckt? The Burning Hell bringen 2017, auf Trio-Format geschrumpft (übrig geblieben aus der letzten Produktion ist ansonsten nur noch Darren Browne, aktuell für den Bass zuständig), eine Art Konzept-Album zum Thema, ähem, Apokalypse aus dem Studio mit.
Dass das niemals schwer oder etwa prätentiös wird, dafür sorgen vor allem die hervorhebenswerten Qualitäten von Mathias Kom als Sänger und Lyriker, er führt diese manchmal kuriosen Geschichten um die Allgegenwart der Endphantasien mit seinem Antifolk-Bariton auf eine Bühne für humoristische Umtriebe.
Eine Band, die ein Liebeslied wie „Fuck The Government, I Love You“ aus dem Hut zaubern konnte, darf auch an der Kategorie Hits gemessen werden. Wir vermelden drei Treffer: die coole Indierock-Hymne „The River (Never Freezes Anymore)“, ein betörendes Kammerfolkstück namens „Minor Changes“ und den extrasüffigen Popsong „Canadian Wine“, der sich zwei Minuten für einen psychedelischen instrumentalen Abgang gönnt.
Zwischen die ausgewachsenen Songs haben The Burning Hell ein paar stimmungsvolle Miniaturen gestellt, in denen Bassklarinette und Bouzouki ihre größten Auftritte feiern dürfen. Alles ist gut am Ende.