The Bronx

V

Classic Rock, Riffs bis zum Abwinken, Hardcore-Wutanfälle: The Bronx lassen die tätowierten Muskeln spielen.

Es gibt in der modernen Musikgeschichte wenig befriedigendere Momente als den bei 00:48 in „History’s Stranglers“, wo sich Bronx-Sänger Matt Caughthrans Wut in einem markerschütternden Schrei Bahn bricht: „MOTHERFUCKER, I WANT YOUR BLOOD!“

Der Song findet sich auf THE BRONX (2006), dem zweiten von insgesamt vier Alben, die den Namen der Band tragen. Damals sorgte die Band aus L. A. für kollektives Kopfkratzen in der Punkszene: Wo kommen die Burschen her? Warum sind die denn auf einem Majorlabel (Island Def Jam)? Und warum bloß sind die so verdammt gut?

Mehr als zehn Jahre später weiß man auf die letzte Frage zwar immer noch keine Antwort. Das neue Album V aber ist auf jeden Fall wieder großartig. Es besteht aus wutentbrannten Punkrock-Tracks, die alles niederknüppeln und höchst akkurat auf den Moshpit zielen, und den groovigen Classic-Rock-Finger­übungen, für die The Bronx schon immer eine Schwäche hatten. Caughthrans Stimme ist der große Trumpf der Band: Auf der alles rasierenden, rasanten Eröffnungs-Salve aus „Night Drop At The Glue Factory“ und „Stranger Danger“ brüllt er wie ein gequälter Höllenhund, auf dem sumpfigen „Channel Islands“ dehnt er seine Stimmbänder zu einem gefälligen Melodiebogen aus.

Einen kathartischen Moment gibt es übrigens auch wieder, und zwar im brutalen Breakdown von „Sore Throat“: „Mouth around your gun. Now you’re finally FREE!“

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