The Blow – Paper Television :: VÖ: 15.9.

Gut möglich, dass wir da jetzt auf etwas arg Plakatives reingefallen sind. Was uns aber schnurzegal sein soll, denn: Der Titel des Albums ist schon vor dem Hören des ersten Tons toll. Absolut erstrebenswert, was mit PAPER television als realem Fernsehgerät alles machbar wäre: Wenn einem beim Zappen mal wieder Nervensägen wie Beckmann, Kerner und Boulevardschranzen-Magazine jedweder Provenienz in die Quere kommen, kein Problem: einfach zusammenknüllen und wegwerfen, ab zum Altpapier. Wahrlich eine gute Idee, ein Papier-Fernseher. Und das bleibt PAPER television auch nach dem Umschalten zur Musik. The Blow heiflt das Duo, das hinter dem Album steckt, einzeln haben wir es mit Jona Bechtolt und Khaela Maricich zu tun, und zusammen mäandern die beiden aus Portland, Oregon, zwischen locker aus den Ärmeln geschütteltem Elektropop ohne zierende Schleifchen, munterem Geplucker und mitunter etwas arg ambitioniertem Gefrickel aus der Kunstgewerbe-Abteilung. Letzteres aber nervt nur hin und wieder, hält nie allzu lange vor und macht – etwa in“.Bonjour Jeune Fille“ und“.Babay“ – gut frisierten Melodien Platz, die leicht schwebend zwischen Kinderspielplatz und Minimal-Chanson changieren. The Blow machen nicht lange satt – aber für eine Zwischenmahlzeit taugen sie allemal. Und der Titel des Albums ist. siehe oben, eine Ecke weitergedacht, echt toll.

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