The Beach Boys :: Good Vibrations Tour
Golden Oldies: ein TV-Feature von 1976 präsentiert die First Family of Surfpop.
Es war ein letztes Aufflackern: Nach dem Überraschungserfolg einer Hit-Compilation namens endless summer rafften sich die originalen Beach Boys [die drei Wilson-Brüder plus Mike Love und Al Jardinel 1976 noch einmal zu einem neuen Album auf. 15 big ones enttäuschte, das ein Jahr später folgende love you ließ stellenweise noch einmal Brians alte Kreativität aufblitzen, danach jedoch war der Ofen endgültig aus. Umso interessanter dieses als Promofilm für 15 big ones entstandene TV-Feature: Der 50-minütige Film zeigt weite Teile eines Konzerts im Anaheim Stadium und wird zwischen den Songs von diversen Interviewsequenzen und sonstigen Dokumaterial aufgelockert. Amüsant: der genervte Dennis Wilson als Juror bei einem Beauty Contest; oder der ehemalige Musiklehrer der Wilsons, der sich über die „guten amerikanischen Jungs“ ereifert und stolz berichtet, Brian Wilsons Komposition „Surfin‘ einst mit einer glatten Sechs honoriert zu haben. Jener übrigens lässt sich für den Film im Bett liegend interviewen … Zu Wort kommt auch der legendenumwobene Van Dyke Parks, der indes bemerkenswerten Blödsinn salbadert. Nun, es waren die benebelten Siebziger, noch dazu in Kalifornien. Entsprechend auch die Band auf der Bühne: ein bisserl geschlampert, aber routiniert und mit allen Goodies im Gepäck. Letztlich wirkt all das jedoch harmlos, alberne Uncle Sam-Zylinder und güldene Glitzerwestchen sowie die seinerzeit modischen Rauschebärte und ein als schwuler Jagger umhertänzelnder Mike Love tun ein übriges zur für heutige Augen befremdlichen Szenerie. Je nun – die California Girls im Publikum fanden das alles supertoll. Minuspunkte gibt’s für die DVD-Bonus Features: die fehlen nämlich.
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