The Animals – Don’t Bring Me Down – The Decca Years

Drei Jahre voller Intensität, Leidenschaft, LSD-Konsum und Partyleben lagen 1969 hinter ihm. Da scharten sich um ihn falsche Freunde und geldgierige Berater, die ihm das letzte Hemd auszogen. Von dem vielen Geld – immerhin sechs Millionen Dollar, die Eric Burdon in zwei Jahren verdiente – blieb kaum etwas übrig. Für Monate verschwand der Bluesmaniac im kalifornischen Untergrund, hing mit Jim Morrison und Jimi Hendrix ab. Es dauerte eine Weile, bis er sich gegen den Untergang aufbäumte, eine neue Chance witterte und in der L.A.-Formation The Nightshift, wenig später in War umbenannt, auch bekam. Doch die musikalische Hinterlassenschaft jener 36 Monate waren den Exzess wert, wie drei neu aufgelegte CDs unter Beweis stellen: Auf dem letzten Longplayer animalism in der Animals-Urbesetzung – ohne den abtrünnigen Gründer Alan Price – für das Label Decca beschworen Eric und Mannen noch einmal die Rock’n’Roll- und Delta-Blues-Wurzeln, die sie 1964 als Speerspitze der British Beat Invasion nach USA exportiert hatten: John Lee Hookers „Maudie“, Chuck Berrys „Sweet Little Sixteen“, Screamin‘ Jay Hawkins‘ „I Put A Speü On You“ und eine Reihe erstklassiger Eigenkompositionen „lnside-Looking Out“ , „Cheating“, „Clapping“ präsentierten ein erstklassig gewachsenes Ensemble. Ergänzt um diverse B-Seiten, einen satten Auszug aus dem ’66er Solowerk eric is here und vier Archivraritäen von 1963, als sich die Formation noch The Alan Price Rhythm & Blues Combo nannte, machen dont bring me down the oecca years zum Muss für Sixties-Beat-Fanatiker. Nach dem Split versuchte Burdon erneut sein Glück mit einer Band aus britischen Musikern. Mit den beiden Folgealben, winds of change und the twain shall meet, gelang der nunmehr an der US-Westküste in L.A. und San Francisco gestrandeten Formation ein Quantensprung: Ein schleppend inszenierter Sitar-Violinen-Mix kündet von den „Winds Of Change“, gregorianische Mönchschoräle locken ins pestverseuchte Spätmittelalter [„The Black Plague‘], werden die Drogennächte im Flower-Power-Mecca („San Franciscan Nights „) gepriesen und ganz allgemein die „Good Times“ verkündet. Noch intensiver tauchen Burdon und seine Musiker bei dem knapp ein halbes Jahr später veröffentlichten Nachfolger the twain shall meet in undurchdringliche Marihuanaschwaden ein: Abermals von Velvet-Underground-Produzent Tom Wilson umgesetzt, stürzen die Animals nach der Festivalreportage „Monterey‘ in halluzinogene Abgründe, die den Zuhörerauch 36 Jahre nach Erstveröffentlichung einen satten Trip verpassen durften. Bonustracks finden sich zuhauf, u.a. die lang gesuchten Raritäten „Gratefully Dead“ und „Ain’t That So“