The Andrew Oldham Orchestra – The Rolling Stones Songbook

Ein Wahnsinniger – und eine Produktion, die die Welt eigentlich nicht gebraucht hätte. Aber was braucht die Welt schon wirklich? Auch in den Sechzigern war das so wenig wie heute eine Ansammlung von Orchesterversionen diverser Rolling-Stones-Songs. Sonderlich unterschieden die sich allerdings nicht von dem, was Größen der leichten Unterhaltungsmuse wie Harald Banter draus gemacht hätten oder Kaliber wie Kollege James Last unter dem Label“.Nonstop Dancing“ zum Thema eingefallen wäre. Na schön, vielleicht klingen Oldhams Fantasien weniger schmissig als Lasts bläsergetriebener Happysound. Hier und da schöpfen sie aus der englischen Ballroom-Tradition. die mit ein wenig viktorianischem Harfen-Flair angereichert wird. Früher war das Wegwerfware, heute ist es Kult. Vier Alben machte dieses Andrew Oldham Orchestra in den sechziger Jahren, das vorliegende ist das letzte und erschien im Juni 1966. Da jedoch hörte das ruhmreiche Albion eh gerade weg, es gab Wichtigeres: Man schickte sich an, Fußballwettmeister zu werden. Die Auswahl des rolling stones S0NG800K setzt auf das, was die Stones zu jener Zeit in den Charts platziert hatten: Hitware wie „Satisfaction „, „Time Is On My Side“. „The Last Time“ lein Sample der hier zu hörenden Oldham-Version diente The Verve als Grundlage für ihre „Bittersweet Symphony’l. Dazu gibt’s Versionen von Stones-Albumtracks wie Arthur Alexanders „You Better Move On“, „Blue TurnsTo Grey“ oder das düstere „Play With Fire“. Zudem steuerte Oldham mit „Theme For A Rolling Stone“ eine eigene, eher durchwachsene Komposition bei. Bleibt festzuhalten: Für das, was wir hier hören, ist der gute Mann garantiert nicht im Rocklexikon gelandet. Macht aber nix. denn auch die Dinge, die die Welt nicht braucht, machen sie mitunter lebenswert.