Teebs
Anicca
Brainfeeder/Ninja Tune/GoodToGo (VÖ: 25.10.)
Der entspannte Instrumental HipHop auf dem dritten Album des Brainfeeder-Produzenten ist beatgewordene Meditation.
Natürlich soll es hier um die Musik von Mtendere Mandowa alias Teebs gehen, nur würden weit weniger Menschen diese hören, hätte sich Flying Lotus vor über zehn Jahren nur um seine eigenen Beatexperimente gekümmert, anstatt mit Brainfeeder ein Label und ein Kollektiv aufzubauen, dass die Szene entscheidend verändern sollte. Los Angeles steht seitdem auch für einen sich über die vergangenen Jahre entwickelten Sound, den Teebs bereits 2010 mit in (s)eine Richtung produzieren konnte.
Der sanft knisternde Beat-Mix des 32-Jährigen wirkt so vorsichtig gemalt wie die selbstdesignten Artworks des Künstlers. Die 14 Songs haben überhaupt kein Interesse an Widerstand, äußern dafür mit leicht verrauschter Produktion, Harfen, Glocken und Field Recordings den Wunsch, doch vielleicht einmal durchzuatmen. Das ist Musik, die auch einem Produzenten wie Nujabes gestanden hätte.
Unterschiede in der Stimmung und den Farben, die Teebs benutzt, mag es wenige geben, aber mehr denn je hat er Raum für Gäste gelassen, wie z.B. Sudan Archives und Panda Bear, deren Stimmen sich auf die weichen Beatkissen legen und vor allem dafür sorgen, dass skizzenhafte Tracks ihr Potenzial auch mehr als drei Minuten lang ausschöpfen dürfen. Luft dafür hat das Album, welches mal wieder den Beweis antritt, dass Brainfeeder zu den Labels gehört, für die man sehr dankbar sein darf.