Tales Of The Road – Justin Sullivan & Friends
Jeden Abend seien sie im Licht rotgoldener Scheinwerfer und flackernder Kerzen auf die Bühne gestiegen. schreibt Justin Sullivan im Booklet. Schon verblüffend, wie es den Live-Aufnahmen gelingt, diese Wärme an den Hörer weiterzuleben. Mit Ausnahme von Dylans „Masters Of War“ stammen alle übrigen dreizehn Lieder ganz oder teilweise aus Sullivans Feder. Anfang der 80er gründete er New Model Army, während seine beiden Mitstreiter Michael Dean und Dean White erst seit einigen Jahren Dienst in dieser (friedlichen! Armee tun. Per Campingbus tourten die Engländer – mit kaum mehr als ihren Instrumenten im Gepäck durch Italien, Deutschland, die battischen Staaten, Spanien und Großbritannien. Während dieser Konzerte entstand die semiakustische Liveplatte, die sowohlweniger bekannte Lieder der New Model Army als auch Songs von Sullivans wettergegerbter Solo-Scheibe navigating by the stars präsentiert. Von der Politik hat sich Sullivan mittlerweile ein wenig abgewandt, heute nutzt er Wind, Wetter und Natur als Parabeln für wesentlich persönlichere Texte. Sein sonorer Gesang und die wärmende Instrumentierung geben dem Hörer das Gefühl, am Lagerfeuer zu sitzen und einem Geschichtenerzähler zu lauschen. Im Feld der Rock-Poeten zählt Sullivan, neben Leonard Cohen und John Martyn, zu den ganz Großen.
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