Swervedriver

Future Ruins 

Rock Action/[PIAS] Coop/Rough Trade (VÖ: 25.1.) 

Die Shoegaze-Veteranen verlieren ihren Metal-Biss. 

Swervedriver waren in der Szene immer ein wenig außen vor, weil sie ihren verhallten und melodieverliebten Gitarrensound mit Metal-Elementen versetzten. Feinsinnige Hörer störten sich daran, wer jedoch neben Ride und Slowdive auch Slayer und Type O Negative mochte, empfand das als erfrischend.

Wie viele der Kollegen sind auch Swervedriver nach langer Pause zurückgekehrt, FUTURE RUINS ist das zweite Album der zweiten Karrierephase. Die Vermutung wäre gewesen, dass die Veteranen hier eine größere Freiheit nutzen und die Gitarren-Attacken noch verstärken.

Stattdessen ist FUTURE RUINS das riffloseste Werk der Bandgeschichte, „Mary Winter“ beginnt zwar wie Black Sabbath auf Diät, danach ist die Jingle-Jangle-Gitarre aber deutlich lauter als die anderen Instrumente.

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Diese kleine Richtungsänderung funktioniert, solange die Songs Kraft besitzen. „The Lonely Crowd Fades In The Air“ mit seinen schönen Gesangsmelodien ist ein gutes Beispiel dafür, in diesen Momenten vermisst man die Doves nicht mehr ganz so sehr.

Langweilig wird es dagegen, wenn Swervedriver den Gitarrendruck ganz weglassen: Hatte es die Band darauf angelegt, mit „Everybody’s Going Somewhere And No-One’s Going Anywhere“ Ziellosigkeit zu vertonen, dann ist ihr das gelungen.

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