Susanna :: Wild Dog
Rune Grammofon/Cargo
Auf der Suche nach dem Meta-Folk scheint die Sängerin aus Norwegen ein bisschen vom Weg abgekommen zu sein.
Es war dieser Meta-Folk, der sich aus ätherischem Kammerpop und dezenten elektronischen Zugaben zusammensetzt, der das bisherige Werk von Susanna Karolina Wallumrød zu etwas ganz Besonderem gemacht hat – und zusätzlich das musikalische Klischee über ihr Herkunftsland Norwegen wunderbar bedient hat. Wenn Musik dunkelgrau, ätherisch und ein wenig versponnen klingt, dann muss sie aus dem Norden kommen. Wild Dog ist das achte Album der 33-jährigen Sängerin in acht Jahren – zählt man die mit dem Magical Orchestra, das nur in Norwegen erschienene Jeg Vil Hjem Til Menneskene sowie ihre Zusammenarbeit mit der Harfenistin Giovanna Pessi für das ECM-Label von Anfang des laufenden Jahres dazu. Wild Dog bedeutet eine leichte Abkehr vom ätherisch-abstrakten Ambiente (wofür Susannas Coverversionen exemplarisch stehen) hin zu eher konventionellem Songwriting und Arrangement. Die Lieder auf Wild Dog allerdings speisen sich nach wie vor aus den unterschiedlichsten Quellen. „Invitation“ zum Beispiel wirkt wie ein verloren gegangener Song von Bonnie „Prince“ Billy, mit dem Susanna auch schon zusammengearbeitet hat, der Gesang („There Is Nothing Funny About This“) klingt teilweise beschwingt, und in „Oh, I’m Stuck“ „rockt“ Susanna sogar. Das aber wirkt genauso wie die „heavy“ Gitarre in „Wild Horse Wild Dog“: leicht deplatziert in diesem Kontext. Was Susanna Wallumrød auf ihrem neuen Album mit Gästen wie dem Schlagzeuger Jeremy Gara (Arcade Fire), Gitarrist Emmett Kelly (aus der Band von Bonnie „Prince“ Billy) und Co-Produzent Helge Sten (Deathprod) abliefert, wirkt ein wenig unentschlossen, als wäre die Künstlerin auf der Suche nach ihrer Kunst, die die Kunst der Folk-Dekonstruktion ist, vom Weg abgekommen.
Key Tracks: „Imagine“, „Rolling On Rolling Stone“, „Lonely Heart“
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