Sully :: Carrier
Keysound/Cargo
Vorsicht: Geheimtipp! Einmal mit dem Produzenten Jack Stevens durch die Londoner Epizentren von 2Step und Garage
Er mag ja nicht der veröffentlichungsfreudigste Produzent auf dem Planeten sein, aber jedes Mal, wenn Jack Stevens aka Sully neue Tracks in die Plattenregale stellt, kann man wieder davon ausgehen, dass sich genaues Hinhören auch bezahlt macht. Das seit Ewigkeiten angekündigte Album Carrier hat sich nun endlich materialisiert und spiegelt in knapp 40 Minuten mit jedem der zehn Tracks ein kleines Stück Londoner Clubkultur des Jahres 2011 wider. Für jeden, der bei den Namen Burial, Synkro oder Clubroot freudig erregt den Geldbeutel zückt, ist der Beginn dieses Albums Gold wert. Minimaler Rudeboy-2Step der kauzigen Variante mit wenig mehr Versatzstücken als gerade eben nötig müssen reichen, bevor „2Hearts“ seinen üppigen Garagebeat dann in die Magengrube entsendet und so ein kleiner Magic Moment einsetzt. Sullys völlig irrer Durchbruchstrack „In Some Pattern“ hat es (zum Glück) ebenfalls auf die Platte geschafft. Hier treffen sich verwonkte Synthesizer und Funkeya-Beats. Auf der ebenfalls großartigen zweiten Hälfte der Platte geht es experimenteller zu. Juke für die Geisterstunde („I Know“) und der klagende Rausschmeißer „Exit“ runden dieses beeindruckende Werk ab. Wie hier innerhalb von so kurzer Zeit eine komplette Rundreise durch die wichtigsten aktuellen Bassspielarten des Vereinigten Königreichs erfolgt, kann sich hören lassen.
Key Tracks: „2Hearts“, „In Some Pattern“, „Let You“
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