Sugababes – Taller In More Ways

Vielleicht war es das Glück der Sugababes, damals 2002 mit ihrem wirklich guten Album Angels With Dirty Faces inkl. dem Hit „Freak Like Me“ in eine Zeit hineingeraten zu sein, die musikalisch nicht ganz so prickelnd war. Mangels Alternativen ist dann wahrscheinlich auch die etwas „seriösere“ Musikkritik auf die drei Mädchen aus England angesprungen. Das war damals, und jetzt ist jetzt. Und jetzt befinden wir uns halt leider in der musikalisch aufregendsten Periode seit Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre, und ein Sample aus Gary Numans „Are Friends Electric?“ in einer Single ringt uns nur noch ein müdes Lächeln ab, weil heute jede Band nach Gang Of Four klingt und uns das zu einem debilen Dauergrinsen verhilft. Da fragen wir uns dann, ob wir ein Dance-Pop-Trio aus England noch so ganz unbedingt brauchen. Zumal das Dance-Pop-Trio auf seinem vierten Album auch noch ein bißchen dick auftragen muß und mit Dallas Austin, GuySigsworth und Cathy Dennis drei Produzenten of Madon na-Britney-Spears-Pink-Kylie-Farne aufbietet. Das kann dann schon mal zu Mariah-Careysken Gesangs-Kapriolen führen. Ansonsten bleibt auf Taller In More Ways alles beim Alten: der handelsübliche Mix aus Pop, HipHop, R’n’B, Garage, Funk’n’Soul plus – Minimum – ein Hit („Push The Button“). Neu ist nur eins: Ganz ist das Wave-Pop-Revival auch an den Sugababes nicht vorbeigegangen. Da heißt doch tatsächlich ein Song auf diesem Album „Joy Division“ und beginnt mit einem leicht angezerrten, düsteren Wave-Gitarrenriff, um – keine Angst – ganz schnell zu einem harmlosen Dance-Pop-Liedchen zu werden. VÖ: 17.10.

www.suqababes.com