Strange Boys :: Live Music
Rough Trade/Indigo
Die texanischen Indie-Punk-Blues- Drangsalierer mögen es traditionell soulig.
Auch dieses Album hilft nicht bei der Klärung weiter, was genau an diesen Jungs eigentlich seltsam sein soll. Die Band spielt hauptsächlich Gitarre, Bass und Schlagzeug, die fraglos originellsten und neuesten Instrumente unter der Sonne. Und Sänger Ryan Sambol klingt wie Bob Dylan. Mit primitivem und hölzernem Sound versuchen Strange Boys Sympathiepunkte bei der Indie-Crowd zu holen. Der klassische Fluchtweg Lo-Fi. Alles nicht gerade weltbewegend. Aber man muss auch Nachsicht walten lassen. Austin ist nicht London oder Berlin. Die Strange Boys könnten ihre Umgebung mit Gewalt ausblenden und so tun, als gäbe es die elenden Kuhweiden in der unmittelbaren Umgebung und die vielen Country-Sender im Radio nicht. Für Farbtupfer sorgen das nörgelige Saxofon und die gelegentliche Orientierung am ursprünglichen Südstaaten-Blues. Dieses Mal haben Strange Boys sich Live Music ausgedacht – live so gesprochen wie in „to live“. Ein Lebenselixier sozusagen. Diesen Anspruch unterstützen sie in „Me And You“ mit dem Dialog zwischen tänzelndem Piano und einem sehr anwesend wirkenden Bass. Auch eine höhere Dosis Soul kommt vielen Songs zugute. Die Strange Boys machen ihre Sache mithin zunehmend besser. Ohne dabei zu seltsam zu sein, versteht sich.
Key Tracks: „Me And You“, „Omnia Boa“
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