Stornoway :: The Beachcomber’s Windowsill

4AD/Beggars/Indigo

Folk-Pop, zu schön, um wahr, zu sein

Irgendwann, in einer nicht allzu fernen Zukunft, wird die Welt wieder genug haben von jungen Männern, die wunderschöne Harmoniegesänge vortragen zu weitgehend akustischem Folk. Noch aber ist es nicht soweit, noch können wir Stornoway in den Arm nehmen, uns mit ihnen ins Polstermöbel kuscheln, die Augen schließen und wegträumen. Zwar ist das Quartett aus dem englischen Oxford auf seinem Debütalbum THE BEACHCOMBER’S WINDOWSILL bei weitem nicht so bärtig wie die Fleet Foxes und auch ihre Gesänge sind lange nicht so hochtrabend und verschraubt, aber auch Brian Briggs weiß eine romantische Melodei so zu singen, dass einem ganz watteweich in der Magengegend wird. Nur sehr selten, in „On The Rocks“ werden er und seine Mitstreiter mal lauter, lärmiger und schneller, aber nur ganz, ganz vorsichtig. Ansonsten klimpern die Gitarrensaiten, rührt der Schlagzeuger mit dem Besen und singt Briggs davon, die Sonne einzufangen für seine Liebste. Ab und an, damit’s nicht gar so heimelig wird, fiedelt sich eine Violine durchs reduzierte Arrangement oder ein paar Bläser bringen ein bisschen Northern Soul ins Spiel. Das ist schön, sehr schön sogar, aber auch schon fast zu schön, um wahr zu sein.

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Story S. 31