Stephen Malkmus & The Jicks – Real emotional Trash

Man sollte sich von dem Gedanken an eine Soloplatte langsam trennen, wenn der Fürst des Indierock mal wieder neue Songs unters Volk jubelt. Auf dem zweiten Album unter der Flagge der Jicks. sind neben Stephen Malkmus (g, voc) Janet Weiss (neu dabei an den Drums, sonst: Sieater-Kinney. Quasi), Joanna Bolme(bg)und Mike Clarke(keyb) zu hören, sie dürfen sich mit Fug und Recht „Band“ nennen, die Jicks nämlich haben sich einen eigenen, durchaus umstrittenen Sound erarbeitet, sie trotzen den Unbilden des West-Coast- und Blues-Rock mit jener Art Unerschrockenheit,die nur menschlich und künstlerisch gefestigte Musiker im Reifestadium auszeichnet. Es ist Malkmus auch zu danken, dass er uns keine Verfeinerungen aus der weltberühmten Pavement-Schule auftischt und nach wie vor seltsame Schlangenlinien mit seinen Songs beschreibt, Bewegungen von der Art, die jeden Normalsterblichen den Führerschein kosten würden, säße er gerade im Auto. Andererseits ist real emotional trash ein astreines On-the road-Album geworden, eines, das uns ein paar tausend Meilen durch die zerklüfteten Ecken Amerikas führt und sich weder vor den Gitarren der Allman Brothers noch vor saitenlangen Marterstrecken fürchtet. Irgendwo holen die Jicks einen auch immer wieder auf den Highway der hellen Melodien zurück.dann leiert Malkmus halbseidene Geschichten in die struppigen Lieder, bis auch das keine Herausforderung mehr für ihn darstellt. Sicher, es gibt einfachere, zielorientiertere Werke als dieses, aber gerade der in Malkmus’Post-Pavement-Jahren gern diskutierte jam-Charakter verleiht diesen schweren Stücken das bisschen Charme, das man ihnen gar nicht Zutrauen mag.Jetzt gibt es natürlich die Pavement-Gemeinde, die sich naserümpfend über alles hermacht,was nicht der reinen Lehre entspricht. Freunde, die Jicks haben extra für euch „We Cant’t Help You“ aufgenommen, was ironisch zu lesen ist.

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