Stella – Better Days Sounds Great

Spannend: Was macht Stella in Zeiten, in denen über dem Land das Elektroclash-Gewitter einfältig tobt? Wie positioniert sich Elena Lange mit ihren Hamburger Jungs zwischen den lauten Frauen von Spillsbury und Mia, die ja durchaus mit ähnlichen Zutaten kochen? Nun, Stella lassen sie an der Disco-Ampel stehen, wie ein Bentley einen getunten Opel stehen lässt: mit Klasse! Alter Adel eben, der hier mit 14 großen Liedern souverän die Tanzfläche absteckt. Elena Langes Big-Mouth – Tendenz aus Extralife-Zeiten hat Sich auf BETTER DAYS SOUNDS GREAT in absoluten Wohlklang aufgelöst. Thies Mynther und Mense Reents, die elektronischen Derwische, veredeln dahinter 1A-Melodien, als würde es nichts kosten. Das Intro zu „Take Me Back To Tokyo“ mit diesem Burgruinen-Piano und der Blumfeld-Gitarre kann man besten Freunden zum Geburtstag schenken. Auf vereinnahmende Hooklines waren Stella ja immer schon irgendwie abonniert, aber diesmal übertreiben sie es ein bisschen: Nach dem ersten Durchlauf drei Parallelohrwürmer „Tonight“, „Goodbye Popkids’und „Woman With A Beard „], das überfordert. Extrem smooth, dieses Pop-Dancealbum! Mindestens ein ganz prima Rocksong ist auch noch drauf. Und als Konzertbesucher kann man ruhig sein Moloko-Shirt anlassen.