Steiner & Madlaina
Wünsch mir Glück
Glitterhouse/Indigo (VÖ: 12.2.)
Politisch, privat, nie moderat: Das Zürcher Duo mit neuen Liedern.
„Wenn wir alle Lust drauf hätten, könnten wir die Welt noch retten“, heißt es in „Es geht mir gut“, dem ersten Song. Dass die Lust dazu aber nicht vorhanden ist, zeigt schon das musikalische Kleid, das die Worte schmückt: Beschwingt ist der Song, aber zugleich entschleunigt, er schunkelt wie ein leckender Kahn im sommerlichen Stadthafen.Das Zürcher Duo ist ziemlich gut darin, solche Ambivalenzen zu schaff en.
Seine Songs schimmern vintage, docken mit Twang an Chanson, Jazz, Rock’n’Roll, New Wave an – doch jeder Retro-Verdacht schwindet, wenn man die Texte hört: Nora Steiner und Madlaina Pollina erzählen mit Witz von Alltagsabsurditäten und switchen zwischen dem Politischen („Wenn ich ein Junge wäre“ und „Ciao Bella“ zum Thema Alltagssexismus; „Heile Welt“ erklärt, wie ebenjene, in diesem Fall die Schweiz, nur auf Kosten anderer bestehen kann), und dem Privaten (das Zwischenmenschlichkeiten und Selbstzerstörung aushandelnde „Denk, was du willst“). Eigenartig, aber auch eigenartig schön, dass das eine und das andere so ruhig ineinanderfließen.
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