Stars – Do You Trust Your Friends?

Auf dem Papier ist es derfeuchteTraum des Indie-Pop-Fans. Kanada remixt und reinterpretiert Kanada. Dabei könnte vielleicht das Postal-Service-Album herauskommen, auf das man schon so lange vergeblich wartet. Oder zumindest ein knallbuntes Ideen-Feuerwerk, schließlich sind alle beteiligten Musikerfreunde mehr als „vertrauenswürdig“. Andererseits: Der Versuch, sich eine Indie-Pop-Blaupause wie set yourself on fire von den Stars neu anzueignen, kann natürlich auch grandios scheitern. Und irgendwo zwischen Hoffnung und zerstörter Erwartung wandelt doyoutrustyour friends? denn auch. Wobei man sagen muss.die meisten Interpretationen wie Jason Colletts erdig power poppiges „Reunion“,The Stills‘ spukige und breitwandige AOR-Version von „Soft Revolution“ und Montags niedliche Elektronika-Spielereien mit „Set Yourself On Fire“ sind hörenswert. Mehr nicht. Selbst der sonst unfehlbare Owen Pallett aka Final Fantasy kommt mit dem-zugegebenermaßen schwelgerisch-schönen und sowieso einzig wahren – „Your Ex-Lover Is Dead“ nicht über Amelie-haften Klaviergeigenkitsch hinaus. Tiefpunkt: Der Versuch von The Most Serene Republic „Ageless Beauty“ zu countryfizieren und mit einem Saloon-Klavier zum Swingen zu bringen. Dagegen wehrt sich die Stimme von Stars-Gitarristin Amy Millan hörbar. „Sleep Tonight“ ganz vorsichtig in einen House-Pop-Hit zu verwandeln, gelingt den Junior Boys hingegen ganz fantastisch. Dennoch bleibt am Ende von oo vou trust your friends? vor allem eines: der Wunsch, sofort wieder das Originalalbum aus dem Plattenschrankzu ziehen und anzuhören.

VÖ:25.5.>» www.artsandcrafts.ca/stars