Standard Operating Procedure von Errol Morris. USA2008 :: Start: 29.5.

Unter den Dokumentarfilmern ist Errol Morris der große Essayist, der stets unbestechliche Suchende nach der Wahrheit, die sich nicht in einem Bild finden lässt, sondern in den Zusammenhängen, in denen sie entstanden sind. Das ist die Ausgangssituation für Morris’ersten Film seit dem Oscar-Gewinn mit the fog of war, der in Abu Ghraib nach einer Wahrheit fahndet, die mehr ist als eine Momentaufnahme, sondern auch ein Davor und Danach kennt. Er präsentiert die Bilder, die um die Welt gingen, er zeigt die Oper und Täter und lässt sie sprechen. Und er wagt auch das Spekulative, mit nachgestellten Szenen, die Leerstellen füllen und erlebbar machen sollen, was einzelne Fotos bestenfalls andeuten. Wegen seiner ungewöhnlichen Struktur ist STANDARD OPERATING PROCEDURE auch ein Film, der über Abu Ghraib hinausreicht. Sein Titel verweist auf den Akt des Filmemachens, auf das Verhältnis des Zuschauers zum bewegten Bild. Was wir sehen, ist echt. Wahrhaftig. Aber ist es auch wahr?

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