Spillsbury – Auf zum Atem

Die Welt verlangt nach Vereinfachungen. Vereinfacht gesagt: Auf zum Atem ist kein Schritt nach vorne und keiner zurück für Spillsbury. Das dritte Album des Hamburger Electro-Pop-Punk-Duos- nach raus (2003) und 2 (2005)-will sich aber nicht so einfach mit Vereinfachungen zufriedengeben. Und so kommen nach und nach Zweifel an der Eingangsthese auf, was auch daran liegen könnte, dass wir schon lange keinen fiepsigen Elektro-Pop-Punk gehört haben, weil halt jetzt im Kreuzüber von Song- und Track-Musik der Pop hinter dem Rock zurückgetreten ist. Aber: Haben Spillsbury sich schon immer so Neue-Deutsche-wellig angehört? Haben die schon immer so einen-Entschuldigung-„fetten“ Sound gehabt? Mit richtigen Arrangements und vielspurigem Synth- und Gitarrenzeugs? Und hier noch ein Schlenker, und da noch ein Tupfer. Was sich nicht geändert hat: Zoe Meißner singt immer noch mit großer Selbstsicherheit über die kleinen Unsicherheiten des Lebens. Seine Texte hat Tobias Asche liedweise einer wütenden Politisierung unterzogen. Wie unpassend für eine Welt, die nach Vereinfachungen verlangt.

VÖ: 26.9.

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