Spilif
IRGENDETWAS DAS DU LIEBST
unserallereins/The Orchard (VÖ: 6.10.)
Mit sich selbst so im Reinen zu sein wie Spilif mit sich und ihrem jazzigen HipHop, das wär’s.
Dieses Album ist vor allem ein großes Versprechen. Das Versprechen, dass Seelenfrieden möglich ist. Einmal einen Schritt zurücktreten und so abgeklärt, zufrieden und selbstbewusst wie die österreichische Rapperin Spilif auf sein Leben schauen können: Oh, was wäre das für ein Traum! 1989 in Innsbruck geboren, entdeckt Spilif früh ihre Leidenschaft für das gerappte Wort, ohne mit ihren Texten gleich das große Rampenlicht zu suchen.
Erst vor drei Jahren veröffentlichte sie eine erste EP, nun folgt also das Debütalbum. Es geht ums Älterwerden und um Freundschaft, ums Innehalten und Loslassenkönnen. Dabei bleibt der Ton immer zuversichtlich, in seiner beneidenswerten Abgeklärtheit fast meditativ: „Sie sagen ich soll rennen / doch bleibe im Ohrensessel sitzen“, rappt sie mit ihrer rauchigen Stimme auf dem Titelsong.
Dieser lässige Vibe wird von Schlagzeug, Gitarre und Klavier unterstrichen, die das Album ein wenig wie eine Drum-Session und vor allem wundervoll jazzig klingen lassen. Dass Spilif dennoch auf ihre Verankerung im HipHop wert legt, wird in ihrer das Herz jeden HipHop Heads erweichenden Max-Herre-Reminiszenz „Rap ist“ deutlich. „Rap ist Geheimtipp und populärste Musik“, heißt es dort unter anderem. Die Musik von Spilif ist auf jeden Fall Ersteres. Und eine Wohltat für die Seele.