Spellling 

Mazy Fly  

Sacred Bones/Cargo (VÖ: 2.5.)

Let your freak flag fly: herrlich schräger, kosmischer Synthie-Pop – von ganz weit draußen. 

Unter dem Namen Spellling macht Tia Cabral wunderbar abgedrehten Elektro-Pop: so dunkel und experimentell und auf sonderbar beruhigende Weise fließend, dass man beim Suchen nach Vergleichen zunächst im Nirgendwo landet und dann nach mehreren Durchläufen irgendwo im toten Winkel zwischen Kate Bush, Solange und The Knife.

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Das erste Album PANTHEON OF ME flog 2017 noch weitgehend unterm Radar. Der Nachfolger MAZY FLY (digital bereits im Februar veröffentlicht, nun auch physisch) glänzt mit kosmischen Synthie-Songs, die versponnen und langsam vor sich hin pluckern und die gerade wegen ihrer eigensinnigen Mischung aus Gitarrenhall, Tia Cabrals Soul- und Spukgesängen und extraterrestrischem Zirpen ganz tief ins Gefühlszentrum hineinkriechen.

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Diese Musik lebt von spektakulären Brüchen, seltsamen Texturen und weirden Zusammenstellungen: In „Under The Sun“ unterlegt sie eine fast jahrmarkthaft hochgepitche Synthie-Melodie mit schweren Geigen. „Real Fun“ ist eine Weirdo-Ballade über einen sentimentalen Alien, der die Erde besucht, um zu Billie Holiday, „Raspberry Beret“ und „Billie Jean“ zu tanzen, bevor sich der Song in einer Art elektronischem Mini-Black-Metal-De-crescendo auflöst. Durch den  verspulten Slowjam „Afterlife“ schleicht ein heiseres Jazz-Saxofon. Und „Secret Thread“ macht seinem Titel alle Ehre mit einem so wunderbar schrägen Kirchenorgel-Moshpit-Finale, wie man es lange nicht gehört hat.

Spellings neues Album „MAZY FLY“ im Stream hören:

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Ziemlich unheimlich ist das alles. Und irre schön. Ein bisschen wie in einem gruseligen Arthouse-Film, in dem eine einsame Protagonistin in einer mystischen Welt zwischen Traum und Wachzustand herumstolpert. So ein romantisches B-Movie von Tim Burton vielleicht, mit Karnevalsmasken, Hexensprüchen und einem warmen Motown-Feeling.