Sparks – Dee Vee Dee: Sparks at the Londonforum

Auch nach 38 Jahren Showgeschäft mit zahllosen Aufs und Abs auf der Karriereleiter scheint dem Brüderpaar aus Los Angeles der Humor nicht abhanden gekommen zu sein. Unverdrossen werkeln Russell und Ron Mael an der eigenen Legende. Nehmen mit schöner Regelmäßigkeit alle zwei Jahre ein neues Album auf, das von den Kritikern stets gepriesen wird, jedoch wie Blei in den Verkaufsregalen lagert. Für eigenartig schräge Pop-Suiten mit Hang zur orchestralen Opulenz interessieren sich eben derzeit nur wenige potenzielle Käufer. In den Pop-Annalen werden die Erfinder aller Synthie-Pop-Duos gar meist unterschlagen, da ihre im Gespann mit Produzent Giorgio Moroder entwickelten Pioniertaten zumeist den zeitlich späteren britischen Pet Shop Boys zugeschrieben werden. Dass das Leben als verkannte Kultfiguren durchaus auch spaßige Momente besitzt, demonstriert eindrucksvoll der Konzertmitschnitt DEE VEE DEE:SPARKSATTHE LONDON FORUM. Aufgezeichnet zum Ende einer, jawoll, Welttournee, die nach ausverkauften Auftritten in den USA, Deutschland, Frankreich. Skandinavien, Russland und Japan Ende2006 im Londoner Forum mündete. Mittlerweile wieder wie im Gründungsjahr 1970 zum Sextett aufgestockt, stehen im Mittelpunkt des sich in zwei Hälften teilenden Spektakels die beiden letzten Alben, lil BEETHOVEN Und HELLO, YOUNG L0VER5. Man Sollte zumindest britische Comedy a la MONTY PYTHONS FLYING CIRCUS Und LITTLE BRITAIN ein ganz klein bisschen mögen, um den schwarzen Humor der an ein Musical erinnernden Aufführung zu verstehen. Das ist auf die Spitze getriebenes Pop-Showbiz, das in seiner Exzentrik aber auch an die Epoche des Vaudeville im frühen 20. Jahrhundert erinnert. Selbst wenn Keyboarder Ron Maels Chaplin-Bärtchen längst einer gemilderten Menjou-Version weichen musste – seinen starren Buster-Keaton-Blick beherrscht er nach wie vor aus dem Eff-Eff. Und Russell Maels Falsettos erstürmen noch immer mühelos das hohe C. Im zweiten Teil offerieren die Sparks aufregende Versionen bekannter Glampop-Hits wie „This Town Ain’t Big Enough For The Both Of Us“, „When Do I Get To Sing My Way“,“Something For The Girl With Everything“,“The Number 1 Song ln Heaven“, „Never Turn Your Back On Mother Earth“. „Amateur Hour“ und „Happy Hunting Ground“. Hits? Nun ja, sagen wir besser: bandinterne Evergreens.

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