Soul Jazz Records Singles – 2006-2007

Vergisst man ja immer wieder und allzu leicht: Dass Soul Jazz nicht nur das Wiederveröffentlichungslabel Nummer eins für die Großtaten des Studio One ist und die Prinzen der Tropicalia für eine Generation von Maximo-Park-Hörern wach geküsst hat. Um nur mal die besten und weitreichendsten Reissue-Taten zu nennen. Soul-, Jazz- und Gospel-Sammler kommen bei dem Londoner La bei ja auch regelmäßig auf ihre Kosten. Wenn man weiß, dass Soul Jazz darüber hinaus auch eine sehr lebhafte 12-lnch-Veröffentlichungspolitik betreibt, schärft sich das Profil des Labels noch zusätzlich: Die Londoner laborieren und fördern seit über zehn Jahren auf dem weiten Feld aktueller Dance-Umtriebe. Die hier auf zwei CDs (Originaltracks) und einer Mix-CD veröffentlichten 12-lnches stammen allesamt aus den vergangenen 24 Monaten. Es ist dies eine in den Sound-Farben des Labels schillernde Mixtur aus Dubstep (Kode 9, Skream), Dancehall (DJ Rupture&Sister Nancy), Baile-Funk (Ladybug, Secondo), Vocoder-Disco (Private Lives),Techno-Dekonstruktion (Capracara/KitClayton)und Post-House-Tracks wie „Uno“ von Matias Aguayo, der eng mit dem Kölner Kompakt-Label verbunden ist. Alles in allem eine Zusammenstellung, die dem historischen Programm des Labels in nichts nachsteht, so manche Spur zu den Roots legt und 50 ganz nebenbei ein paar 12-lnch-Sammler aus der Untröstlichkeit holen mag. Vinyl ist zwar viel besser als CD, aber die besten Singles auf drei Soul-Jazz-CDs, das ist ja wohl viel besser als gar nichts.

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