Songtexte schreiben

Doch, man kann das lernen. Man muss aber nicht.

Es gibt ein paar Sachen im Leben, die jeder schon mal gemacht hat, die man aber offenbar nicht lernen kann. Sich verlieben z. B., oder kotzen. Mit der Kunst ist das etwas anders: Die macht nicht jeder, weil nicht jeder den Drang in sich spürt; andererseits kann man einiges lernen, was Technik, Gestaltung, Umsetzung des Impulses angeht. Das gilt selbstverständlich auch für das Verfassen von Songtexten, dennoch haben Bücher wie dieses einen faden Beigeschmack: In erster Linie werden nämlich nicht die danach greifen, die einen Drang verspüren lund einfach schreiben], sondern andere Exemplare, die meinen, man könne auch den Impuls“.lernen“ – oder ihn halt einfach umgehen. Was dabei herauskommt, kennen wir: ein Milliardenozean mieserSongs, in denen die „guten und“.echten“ herumschwimmen wie Fettaugen in einer Wassersuppe. Am deutlichsten erweist sich das am Autor selbst, der zwar alles über das Schreiben weiß (zumindest, was sich auf 200 Seiten unterbringen lässt], aber ein Dichter nun wirklich nicht ist: Seine eigenen Texte sind Paradebeispiele für die Aneinanderreihung leerer Klischees. Dennoch kann man aus dem Buch vieles lernen, aber eben, und das sollte man ganz laut lesen: Nur wenn man schon Künstler ist! (Was man paradoxerweise daran merkt, dass man glaubt, solche Bücher nicht zu brauchen!]

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