Sondre Lerche – Two Way Monologue

Meteorologe müsste man sein. Klimaforscher wäre auch nicht schlecht. Helfen könnte auch der Optikerberuf. Schließlich kennen sich Optiker mit Lichtverhältnissen und deren Brechung aus. Und hätten damit möglicherweise den etwas anderen Zugang zu dem Städtchen Bergen in Norwegen. Soll ja mordsmäßig viel regnen da. Und auch über Wochen und Monate nicht allzu hell sein. Aber wenns dann mal hell ist. soll das Licht sehr, sehr schön sein. Leider selber noch nie da gewesen, wo sich die norwegische Kreativblase tummelt. Röyksopp. Kaizers Orchestra. Kings Of Convenience. Und natürlich Sondre Lerche, nunmehr 21 Jahre alt und immer noch ein Jungspund, aber bereits mit dem zweiten Album am Start. two way monologue heißt es, sein Schöpfer hat auf ihm viel Folk und Pop im kleinen Finger, seine Songwriter-Seele ist durchzogen von einer feinen Grundmelancholie, und die Arrangements sind mit leichter Hand modelliert. Rhythmisch knifflig und kirmesorgelig im Titelstück, weich gepolstert und angenehm temperiert die Bläsersätze in „Days That Are Over“. Da kann das Wetter in Bergen noch so nass und nieselig sein: Wärme ist immer vorrätig, in diesen Liedern geht die Sonne nicht unter.