Sommersturm
Noch nie wurden im deutschen Film so viele Zelte gebaut wie in der zweiten Regiearbeit von Marco Kreuzpaintner, die ihm offenkundig eine Herzensangelegenheit ist. Es geht um das Coming Out eines sexuell bislang unentschlossenen Jünglings, der im Sommercamp mit den Jungs einer schwulen Rudermannschaft aus Berlin konfrontiert wird. Daran ist handwerklich nichts auszusetzen. Einzig die guten Absichten stehen dem Film im Weg, der im Laufe seiner anderthalb Stunden kaum weniger Schwutenklischees abhakt als itiraumschiff surprise: Alle sind sie vertreten und erfüllen die ihnen zugewiesenen Aufgaben, als habe man eine imaginäre Checkliste durchgegangen: die Hetenknacker, die Tunten, die Normalos. Nur einfach schwul sein, das dürfen sie nicht, als wolle man mit dem sommersturm ein Exempel statuieren. Doch der Sturm bläst nur warm, aber nicht richtig stramm.
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