Smith Westerns :: Dye It Blonde
Weird World/Domino/Good To Go
Bowie und Glam als Fixpunkte, darauf wollte sich länger keine jenseits vom Mainstream spielende relevante Band mehr einlassen.
Verglichen mit dem, was gerade Mainstream im Bereich der links vom Mainstream spielenden Popmusik ist (Shoegazer, Synthwave, Animal Collective und die Folgen), haben Smith Westerns einen extremen Außenposten erobert. Bowie und Glam als Fixpunkte, darauf wollte sich schon länger keine jenseits vom Mainstream spielende relevante Band mehr einlassen. Hinzuzufügen wäre noch, dass die Band aus Chicago die Heldenverehrung auf ihrem 2010er-Debüt in einem keineswegs mit ordentlichen Aufnahmegeräten ausgestatteten Keller praktizierten. Auf Dye It Blonde ist der Sound besser und das Referenzspektrum größer geworden. Es gehört heute für eine junge Band schon eine gewisse Standfestigkeit dazu, sich auf die Beatles zu beziehen, ohne sie zu zitieren oder in die Beady-Eye-Falle zu fahren. Man mag ja den honiggelben Gitarrensound von George Harrison im Eröffnungsstück „Weekend“ ausmachen, die Band aber steuert mit den schön im Off hallenden „Ooohoos“ gleich weiter nach vorne in die frühen Sixties und macht schon im nächsten Track klar, dass sie so neu und romantisch wie die Achtziger sein will, oder ein großes, melancholisches Popspektakel anrichten kann (wieder ein Stück weiter). Das alles in einer hübschen Kette von Beinahe-Hits aufgereiht – nur Bowie-Fans werden nicht mehr so viele tolle Stellen im Stile von „Ziggy played guitar“ auf Dye It Blonde finden.
Station 17
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