Sluts Of Trust – We Are All Sluts Of Trust

Zwei Schotten rocken. Wie der Teufel. Und wie sie riffen. Brett rauf, Brett runter. Bis die Saiten quietschen. I Und schreien. Vor Vergnügen. Vor Schmerzen. Sie sind Virtuosen oder tun zumindest Dinge, die solche tun. Zum Beispiel mit Sausefingern superfiese Licks spielen, die Albträume bescheren von Äxte schwingenden HM-Rittern. Sie donnern über die Toms, schlagen Dellen in ihre Becken. Und zu allem Überfluss bläst der schmale John McFarlane immer wieder den Brustkorb auf. um als ein kleiner Glenn Danzig zu ho-ho-hoooilen wie ein Burggespenst. Genug Klischees? Gerne. Sluts Of Trust räumen nämlich mindestens im gleichen Mafi damit auf, wie sie sie erfüllen. Diese fessellosen Krawallvisionäre bescheren allen True-Metal-Bannerträgern selbst die größten Albträume, wenn sie das „r“ nicht teuteutonisch wie Rammstein, sondern mit Galtensaft spuckend rollen. Wenn sie mit Breaks und Rhythmuswechseln eine gefährlich komplexe, zuweilen kaum zu ertragende Dynamik errichten; wenn die Produktion tatsächlich auch klingt wie vollbracht in Katakomben. Oder auf dem Hofklo. Der Gesang McFarlanes und der übermächtige Groove erinnern übrigens ausgerechnet an die einstigen Indiekönige Firehose (Mike Watt). Genau: Baut euch an Firehose einfach Türme ran, Zinnen und Pechnasen und fertig – schon ist die schönste Sluts-Of-Trust-Illusion perfekt. [Ach ja, und das Burgfräulein muss natürlich ständig ziemlich schmutzige Gedanken haben.)