Sleaford Mods
Eton Alive
Extreme Eating (VÖ: 22.2.)
Wütender, Postpunk-geschulter Schimpfrap und kein Ende.
Erst im Herbst erschien die selbstbetitelte EP des Duos, nebenbei veröffentlichte Williamson einen Band mit Kurzgeschichten aus dem Fäulnisschlund des Empires. Nun folgt ETON ALIVE, das erste Album auf dem bandeigenen Label Extreme Eating.
Und schon wenn das schwergängige „Into The Payzone“ mit einem brünftigen Geräusch zwischen Knurren und Rülpsen eröffnet wird, kapiert wirklich jeder: Obwohl Williamson nicht mehr ganz so unerbittlich auf Rhythmus und Metrik scheißt, sogar mal zu singen wagt (und das sogar echt gut, siehe „Firewall“), bleiben die Mittel des Duos die bewährten.
In „O.B.C.T.“ klingt der Bass wie ein Kampfhund mit Maulkorb, der sich von einer Tröte piesacken lassen muss, in Songs wie „Policy Cream“ gibt Williamson routiniert den Irvine Welsh des Lo-Fi-Rap („There’s no witchcraft here, it’s just fuckin’ hell“). Richtungswechsel? My ass!
Das Tolle ist aber: Immer, wenn man glaubt, das Konzept der Sleafords könnte sich abnutzen, gelingt ihnen ein Hit wie „Kebab Spider“, der sich mit seiner Knarzelektronik anhört, als wären die Beastie Boys in ihrer Kotze eingeschlafen und als wütende englische Provinzler erwacht. Das soll diesen grumpy old farts erst mal einer nachmachen.