Slash – Slash

Seit dem Ausstieg bei Guns N’Roses hat Slash alles probiert: Er war Sessionmusiker, hat die kurzlebigen Snakepit gegründet und mit Velvet Revolver sein persönliches Waterloo erlebt. Logische Folge: Der 44-Jährige hat die Nase voll von Bands, macht ab sofort alles alleine, und trommelt lediglich ein paar alte Freunde zusammen, die ihm beim Gesang helfen. Da hält er es wie Black-Sabbath-Gitarrist Tony Iommi auf seinem 2000er Alleingang — und rekrutiert mit Ian Astbury, Ozzy Osbourne und Dave Grohl sogar dieselben Gäste. Hinzu kommen Lemmy, Chris Cornell, Duff McKagan und M. Shadows (Avenged Sevenfold), aber auch Fergie von den Black Eyed Peas, Kid Rock, Adam Levine (Maroon 5) und Iggy Pop. Wobei sich Slash stilistisch ganz nach seinen Helfern richtet, zwischen Power-Rock, Doom sowie akustischen Balladen pendelt und – das ist der einzige Vorwurf – ihnen selten etwas Überraschendes entlockt. Dass Iggy über hübsche Brüste sinniert, ist genauso vorhersehbar wie Lemmys Hasstirade auf die Ärzteschaft. Nur: Wenn Fergie zur Metal-Röhre mutiert, Chris Cornell schreit wie bei Soundgarden und Newcomer Rocco DeLuca einen großen Push erlebt, sind das Leistungen, die für viele Klischees und abgenudelte Riffs entschädigen.