Sky Larkin – The Golden Spike :: Very not so british

Dass das Privileg, gute Musik zu spielen, nicht ausschließlich, aber überwiegend der Jugend zukommt, ist eine diskussionswürdige Hypothese. Ihr Wahrheitsgehalt wird vor allem heftig angezweifelt von denen, deren Frühvergreisung schon mit 25 eingesetzt hat. Jung zu sein, hilft aber beim Musikmachen enorm. Vergleichen Sie The Piper At the Gates of Dawn mit The Division Bell oder hören Sie sich The Golden Spike, das Debüt von Sky Larkin, an. Das Trio aus Leeds gehört zu den wenigen britischen Indie-Rock-Bands, die noch in der Lage sind, ein aufregendes, berührendes, frisches Album abzuliefern; die von vor zwei Jahren scheitern ja heute zumeist an ihren zweiten Alben – wegen der Frühvergreisung. Sky Larkin haben ihre Lektion Sonic Youth gelernt, auf The Golden Spike gibt es nicht nur diese zirkulierenden Gitarrenschichten, auch die Soli erinnern an die von Thurston Moore. Die Kim Gordon von Sky Larkin heißt Katie Harkin und hat dieselbe kehlige Getriebenheit in ihrer Stimme wie – Achtung! – Zoe Meißner von Spillsbury. Hinter dem dezenten Noise verstecken sich ein paar wundersame Melodien und die Hits aus dem örtlichem Indie-Club („Molten“, „Summit“, „Fossil, I“). Man darf Sky Larkin dankbar sein für ihr Unbritisch sein – die Wahl des Produzenten war der erste Schritt dazu: John Goodmanson (Death Cab For Curie, Sleater-Kinney) – und für die Erinnerungen an das SST-Label. Es wird Zeit, die alten Platten aus dem Keller zu holen.

www.myspace.com/skylarkinskylarkin