Skuff Barbie

PASSIFLORA

365XX/PIAS (VÖ: 23.6.)

Die HipHop-Newcomerin rappt kitsch- und cringefrei über Herzschmerz und Erwachsenwerden

Mit den Gefühlen im HipHop ist es ja so eine Sache: Wenn Mainstreamdeutschrapper:innen eines gewissen Bekanntheitsgrads irgendwann anfangen, nicht mehr nur über ihre Triebe, sondern auch über Liebe zu rappen, wird’s schnell cringe. Vielleicht sollten sie bei Newcomerin Skuff Barbie in die Schule gehen, die es schafft, auf Deutsch über Liebe und Beziehungen zu rappen, ohne in die Kitschfalle zu tappen. Das gelingt ihr dadurch, dass sie schonungslos auf das Zwischenmenschliche blickt – vor allem auch auf die eigenen Fehltritte, wie im grausamen „W. I. S. S.“, das von dem eigenen Bedürfnis Fremdzugehen erzählt, oder im traurigen Duett „Wo du warst“, mit Kollege Wunso.

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Skuff Barbie, Münsteranerin mit familiären Wurzeln in Äquatorialguinea, schafft es, gleichzeitig sehr präzise Lebensumstände der Gegenwart einzufangen (ja, Insta-Stories kommen in den Lyrics vor), und doch Bilder zu malen, die allgemeingültig bleiben. Aber es geht nicht nur um Herzschmerz, nein, Skuff, wie sie auch genannt wird, kann auch charmant Rapklischees erfüllen, wenn sie ihre Crew feiert, sich schon mal als das nächste große Ding vorstellt oder mit Knallern wie „J. Lo“ Booties zum Shaken bringt.

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