Skeleten
MENTALIZED
Astral People (VÖ: 7.2.)
Dance-Pop aus Australien, der chillig durch die eigene Nische bis zum Café del Mar ruckelt.

Sich im Dancefloor-Gewirr eine eigene Nische zu schaffen, ist keine einfache Aufgabe. Dem Australier Russell Fitzgibbon scheint das Kunststück gelungen. Unter dem Moniker Skeleten zieht er sein Ding stoisch durch: Ausgeruhte Dance-Pop-Songs mit trippig-perkussiven Fundamenten, die jedes Frühstückscafé in Gedenken an das legendäre Café del Mar bedudeln könnten. Manchmal blitzt an Caribou erinnernde Dancefloor-Psychedelia auf, oft auch eine Leichtfüßigkeit wie aus dem Hause Toro y Moi.
Doch bevor man in chilliger Monotonie versinkt, wird man durch sorgsam kuratierte Hintergrund-Klänge aus dem Soft Flow gerissen. Das luftige „These People“ ist liebevoll mittels altmodischen Scratchings aufpoliert, in „Love Enemy“ hat die Fuzzgitarre einen Auftritt, „Viagra“ indes blubbert elektronisch vor sich. Wenngleich diese Sounds nur als Dekor in den Background gemischt wurden, tragen sie maßgeblich zu Fitzgibbons Signature-Sound bei – genau wie seine sanften, emotionsarmen Vocals, in denen ein irritierender Hauch von Neunziger-Jahre-AOR-Radio-Pop steckt. MENTALIZED ist ein Album, dass beim ersten Hören nicht zwingend überwältigt, aber so lange vor sich hin ruckelt, bis man es früher oder später in die Arme schließt.
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