Silversun Pickups
Neck Of Woods
Dangerbird Records/Warner VÖ: 15.07.
Schade: Jacknife Lee schmiergelt die kalifornischen Alternativerocker noch glatter.
In unserer Rezension zum letzten Album der Silversun Pickups (Swoon aus dem Jahr 2009, vier Sterne) stellten wir in Aussicht, dass die Kalifornier beim nächsten Mal eine Fünf-Sterne-Platte aufnehmen könnten, wenn sie nur etwas mehr Chaos Einlass in ihren penibel durchdachten und präzise ausgeführten Bombast aus Progrock und Shoegazing gewähren würden. Seither ist viel passiert bei der Band um Sänger Brian Aubert: Swoon wurde überraschend ein Top-Ten-Erfolg in den USA und auch der jetzt hierzulande veröffentlichte Nachfolger erreichte im Heimatland des Quartetts umgehend Platz sechs der Charts. Dessen Opener, das sechsminütige „ Skin Graph“, veranschaulicht, was diese Band geworden ist: groß! Ein Song wie ein Laserstrahl, der einen in ein UFO voll bekiffter Aliens beamt. Mitreißend, psychedelisch, euphorisch. Danach schlägt leider die altbekannte Angst vor Kontrollverlust wieder zu und hält die Songs im Zaum. Dass man sich auch ausgerechnet für Jacknife Lee als Produzent entschieden hat! Der weiß dank seiner Arbeit für U2 und Snow Patrol ja nun wirklich, wie man Musik kastriert. Wer immer noch die Macht von Produzenten infrage stellt und behauptet, ein guter Song könne sich ja auch aus dem Lärm etwa der Jesus And Mary Chain befreien, dem legt diese Platte ein Umdenken nahe. Key Tracks: „Skin Graph“, „Blood Mary (Nerve Endings)“, „Here We Are (Chancer)“