Shy Child – Liquid Love :: VÖ: 19.3.

Der NOISE WON’T STOP betitelte Vorgänger war ein kraftstrotzendes Ding von einem Album, dessen Tracks in jedem Moment bereit waren, den Dancefloor zu schreddern, in seine Einzelteile zu zerlegen und unter Zuhilfenahme schierer Manneskraft wieder aufzubauen. Wenn man bei den Klischees verweilen will, bietet sich das an, was Shy Child jetzt getan haben, sie erklärten LIQUID LOVE kurzerhand zu ihrem „female album“.

Die Tracks sind mit Wohlfühl-Vibes ausgestattet worden, sie pendeln zwischen Disco und Daheim und die Beats werden nicht mehr bis zum Anschlag gestemmt. Man darf sich auch nicht von den Tracktiteln irritieren lassen, wo „The Beatles“ drauf steht, ist höchstens ein Stück AOD (Adult Orientatd Disco) mit sanft fließenden Synthieduschen drin. „Liquid Love“ enthält Schnipsel aus Fleetwood Macs „Little Lies“ und „Everywhere“, und das charakterisiert diese gehobene Tanzmusik der New Yorker bestimmt besser als Attribute wie „female“: Sie ist beiläufig, aseptisch, freundlich verspielt und kommt mit dem Selbstbewusstsein daher, auch mal langweilig sein zu dürfen. Prognose: In zehn Jahren wird LIQUID LOVE die Ü40-Partys der westlichen Welt beschallen.