Shura
Forevher
Secretly Canadian/Cargo (VÖ: 16.8.)
Love hurts in Tinder times? Shura kann das nicht bestätigen. Sie fand online die große Romantik und kreierte daraus Dreampop mit einer zuckrigen Vintageschicht on top.
Vier Monate lang textete und telefonierte Alexandra Lilah Denton alias Shura mit ihrem „Match“, bevor sie sich in der Heimat ihrer Angebeteten, in New York, erstmalig trafen – und es zoom! machte. Von da an lief es eigentlich ziemlich glatt. Oder zumindest so schön anekdotenhaft, dass sie daraus ein ganzes Album machen konnte. War ihr vor rund drei Jahren erscheinendes Debüt NOTHING’S REAL noch eine Aneinanderreihung von Angst-und-Panik-Momenten einer Mittzwanzigerin, so wirkt der Nachfolger FOREVHER um einiges entspannter.
Alles dreht sich ums Daten, Knutschen, Näherkommen. An sich ist das nichts Neues. Der soulig angehauchte Pop der Britin ist dennoch für sie persönlich eine Weiterentwicklung. Das liegt zum Beispiel daran, dass Shura Schlagzeug und Gitarre gleichzeitig live im Studio aufnehmen ließ und dadurch spontane Momente und kleine Unperfektheiten entstehen konnten. Die Instrumentierung legte sie anschließend auch noch auf Tape. So wurde dem Modernen ein 70s-Vibe zur Seite gestellt – eine warme Unschärfe, die der Schwärmerei der Songs und Shuras smoother Verführerstimme nur zuträglich ist.
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