Shitdisco – Kingdom Of Fear :: Wir raven all night long <

Das klingt alles viel zu schön, um wahr zu sein: Vier Kunststudenten aus Glasgow gründen im Jahr 2003 eine Band, veranstalten kostenlose Partys und Raves, die von Freitag bis Montag dauern, in Abbruchhäusern (das „61“ in der West Princes Street in Glasgow), U-Bahn-Stationen und an anderen komischen Orten (die gute, alte Rave-Tradition). Sie nehmen zwei Singles auf („Disco Blood / I Know Kung Fu“, „Reactor Party“), die ihnen eine, wie man so schön sagt, „Kultanhängerschaft“ bescheren, und veröffentlichen ihr Debütalbum, das sie kingdom of fear nennen, nach dem letzten Buch von Hunter S. Thompson. Das klingt dann so, als ob die kleinen, ungewaschenen Brüder der Klaxons auch eine Platte aufnehmen wollten – von diversen Stimulanzien angetriebener New-Rave-Disco-Rock, in dem sich die Hektik der frühen Talking Heads und die schwitzige Nervosität der frühen The Rapture die Hand reichen, die Exaltiertheit von Adam Ant mit dem Größenwahn von Sigue Sigue Sputnik konkurrieren oder ganz einfach: wie The Prodigy ohne Prolo-Gepose. Angesägte Analogsynthesizer rennen mit der David-Byrne-Stimme von Sänger Joel Stone um die Wette. Dass gleich drei Mitglieder von Shitdisco Bass spielen (können), mag zwar ein bisschen übertrieben sein, hört man dieser Musikaber an. kingdom OF fear ist alles in allem ein bisschen zwingender als das Debüt der Klaxons, mit denen Shitdisco auf der „NME New Rave Tour“ unterwegs waren, aber auch ein bisschen mehr haudrauf und weniger subtil. VÖ.-2O.4. >» www.shitdisco.co.uk