She Wants Revenge :: She Wants Revenge Geffen/Universal

Sie lassen Joaquin Phoenix und Garbage-Shirley durch ihre Kurzfilm Noir-Videos eilen. Sie singen durch einen lan-Curtis-Kompressor und spielen Peter Hooks omnipräsente Baßgitarre. Sie variieren den Rhythmus wie The Cure auf ihrem Zweitling 17 seconds – also gar nicht. Sie lassen die Leadgitarre Melodien von prächtiger Einsilbigkeit singen wie die frühen Sisters Of Mercy und folgen Depeche Mode mit Zwei-Fmger-Fünf-Ton-Melodien auf dem Keyboard ins Reich der selbsterwählten Melancholie. Wenn man She Wants Revenge jedoch in ihrem Gesamtbild mit einer anderen Kapelle vergleichen sollte – und man kommt kaum daran vorbei, so penetrant werden hier auswendig gelernte Formate und Details abgerufen -. dann bieten sich vor allem Bauhaus an. Die großen Bowie-Verehrer. Die. die fleißig mittun durften bei all den dunkel und dringlich tönenden Machenschaften der frühen und mittleren 80er, aber doch immer die zweite Wahl blieben. Wie bei den Debüts von Louis XIV und The Bravery (ebenfalls Bands, die wohl immer nur die zweite Geige spielen werden) springen auch unterm Strich von SHE WANTS REVENGE nur zwei, drei Hits für ein paar Indieclubnächte heraus. Der Rest ist vor allem Geraune und Gehabe. Aber was wissen wir schon von Los Angeles? Dieser Moloch, in dem der frisch anqeschärfte Sichelmond, das Verbrechen in vielerlei, am liebsten knöchellang bemäntelter Gestalt und auf High Heels gehievte, mit sich selbst bewaffnete Ladys, die zwischen zwei Grausamkeiten „herself pleasuren“, manch seltsame nächtlichen Reigen tanzen. Da muß man doch fast zwangsläufig solche Musik machen. Und solche Texte texten. Nicht? VÖ: 9.6.

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