Shawn Colvin :: All Fall Down

Nonesuch/Warner

Americana, Folk, Country: Miss Colvin bewegt sich auf vertrautem Terrain und betört mit formidablen Songs.

Es ist immer das Gleiche: Kenner begrüßen jedes Album von Shawn Colvin wie einen lieben, alten Freund, doch die Tonträger kaufende Öffentlichkeit – so sie denn noch Tonträger kauft – hört einfach nicht richtig hin. Wäre dem anders, müsste die dreifache Grammy-Gewinnerin aus South Dakota, die mittlerweile in Austin lebt und in Nashville aufnimmt, längst auf einer Woge des Erfolgs schwimmen. All Fall Down – laut der Künstlerin selbst „ein Album über Verlust, aber auch über Erlösung“ – dürfte wie schon die acht Vorgängerwerke wieder um einiges zu unspektakulär, zu subtil, zu authentisch für den Massengeschmack sein. Hier springt einen nichts direkt an, hier wird nicht mit vordergründigen Reizen geprotzt. Vielmehr enthüllt sich mit jedem Spin mehr die ganze Grandezza von Songs wie „American Jerusalem“, „The Neon Light Of The Saints“ und „Change Is On The Way“. Der Titelsong swingt sacht, das finale „On My Own“ rührt zu Tränen. Namhafte Kollegen – unter ihnen Mary Chapin Carpenter, Jakob Dylan, Bill Frisell, Emmylou Harris und Alison Krauss – leihen helfende Händchen, Buddy Miller hat dieses Amalgam aus Americana, Folk und Country fein ausbalanciert und frei von Schnickschnack produziert.

Key Tracks: „American Jerusalem“, „Anne Of The Thousand Days“, „Fall Of Rome“