Shannon Wright – Over The Sun
Ex-Crowsdell-Sängerin mit kreuzehrlichem Indie-Rock. Produced by Steve Albini.
Es gibt zwei Arten von Indie-Rock. Den, der früher mal indie war und jetzt mainstream ist (Melissa auf der Maur, Courtney Lovel, nicht nur weil er mehr als 200 Platten verkauft, sondern vor allem deshalb, weil er Stadionrock sein will mit all dem Posen und dem ganzen Drum und Dran. Dann gibt’s noch den Indie-Rock, der früher indie war, jetzt indie ist und niemals mainstream werden wird, weil er echt ist ohne Posen und das ganze Drum und Dran: Fugazi, Girls Against Boys, Guided By Voices. Shellac. Shellac ist eine schöne Überleitung zu Shannon Wright, weil deren viertes Soloalbum (nach einem mit Crowsdell] auch wieder von Steve Albini produziert wurde, over the sun ist eine dieser typischen Albini-Produktionen, bei denen jedes Instrument so trocken aufgenommen ist, dass der Staubaus den Boxen rieselt. Hinterderunbehandelten Produktion verbirgt sich eine Sammlung großartiger Songs, in denen Wright dunkelgraue Stimmungsbilder malt, die auch von PJ Harvey stammen könnten. Selbstreflexion ist auf diesem Album die Quelle einer gesunden Wut, die sich bitterzärtelnd (die Pianoballade „Avalanche“) bis zorn-rockend ihren Weg bahnt.
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