Shania Twain
Queen Of Me
Republic/Universal (VÖ: 3.2.)
Die ehemalige Country-Queen versenkt sprudelnde Badeperlen im Pop-Mainstream.
Über 100 Millionen verkaufter Alben seit den Neunzigerjahren sicherten Shania Twain den Titel Königin des Country-Pop. Und auch wenn die gebürtige Kanadierin das Gros ihres Plattenumsatzes in den USA, dem UK und ihrer Heimat gemacht hat, zeigte man sich selbst in Deutschland im Zuge des 1997er Mega-Sellers COME ON OVER und eines Single-Hits wie „That Don’t Impress Me Much“ angetan. Nachdem Twain krankheitsbedingt zwischen den Alben UP! und NOW fünfzehn Jahre verstreichen lassen musste, ist die Wartezeit bezüglich ihrer dritten Veröffentlichung in diesem Millennium mit sechs Jahren verhältnismäßig kurz ausgefallen.
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QUEEN OF ME inszeniert die 57-Jährige als kontemporäre Pop-Künstlerin und Powerfrau, die etwas viel Auto-Tune aufträgt und abgesehen von einer seltenen Alibi- Gitarre den Country-Faktor lediglich im gesanglichen oder narrativen Duktus durchschimmern lässt. Zwischen vielen Songs, die das musikalische Äquivalent zu bunt sprudelnden Badeperlen bilden, sticht das dramaturgisch mit „The Boys Of Summer“ verwandte „Waking Up Dreaming“ aber auch der wortspielerisch gewitztere und raffinierter produzierte Titeltrack heraus. Die Finesse und wohl auch das kreative Korrektiv von Twains einstigem Ehemann, Klangregisseur und Kompositionspartner Robert John „Mutt“ Lange (Def Leppard, Bryan Adams) vermisst man indes weiterhin.