Sergent Garcia :: Mascaras Labels/Virgin/EMI

Reisen bildet. Nicht zuletzt deshalb ist der spanischstämmige Franzose Bruno Garcia kaum noch zu Hause anzutreffen, wenn er eine neue Platte aufnimmt. Ähnlich wie seinen Weggenossen Manu Chao zieht es ihn heutzutage mit Vorliebe in die weite Welt hinaus. Schon sein letztes Album LA semilla escondida ist in Übersee entstanden. Auf Kuba und Jamaika besorgte er sich die richtigen Ingredienzen für seinen musikalischen Multikulti-Mix. Die vorherrschenden Rhythmen waren dem Reggae und Son entnommen. Dieses Mal zog es Sergent Garcia aufs Festland nach Mexiko, wo er an der Seite von Produzent Toy Hernändez IControl Machetel einen etwas anderen Sound austüftelte. Einen, der moderner und elektronischer klingt und Verweise auf den entspannt galoppierenden Cumbia-Sound erkennen lässt, den man in Lateinamerika vom Rio Grande bis hinunter nach Feuerland hört. Der Opener „Dulce Con Chile“ gibt einen Eindruck davon. Doch Garcfa ist auf MASCARAS durchaus um Vielfalt bemüht. In „En Este Mundo De Locos“ kontrastiert der feierliche Salsa-Sound mit politischen Beschwerden über die Vernachlässigung großer Teile der Welt.“.Tantas Cosas“ schmiegt sich mit entspanntem Rumba-Rhythmus an. Nicht allen wird es vergönnt sein nachzuvollziehen, wie es Garcia gelingt, die Stimmung im Freudenhaus und im Problemviertel auf einen Nenner zu bringen. Der Mann singt mit einer Ausnahme auf Französisch und Spanisch. So wie es ihm persönlich in den Sinn bekommt. Der Titel mäscaras (Masken) ist übrigens der mexikanischen Kampfsportart Lucha libre entnommen. Damit hier niemand auf die Idee kommt, es handele sich um harmlose Sommermusik. VÖ: 18.8.

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