Serena-Maneesh :: Serena-Maneesh Playloud/Beggars/Indigo

Heroin! Nicht irgendein Heroin. Lou Reeds „Heroin“, läßt Emil Nikolaisen zur Veröffentlichung seines Debüts serena-maneesh verlauten, sei die Droge, die ihn auf Spur gebracht habe. Als der Musiklehrer einer Klasse von unschuldigen, kleinen Kindern in einem Kaff auf dem Lande in Norwegen den Velvet-Underground-Klassikervorspielte, war Teenie Emil fasziniert. Vielleicht wein er bis heute nicht, warum, womöglich sind die elf Beiträge auf diesem Debüt Antworten auf die Fragen, die dieser eine böse Song in ihm auslöste, serena-maneesh ist ein hüftsteifes Monster von einem Album geworden, aus dem es hundertfach singt und tausendfach schallt, ein Bote vom Gott des Donners, der den Menschen zürnt und ihnen den Spiegel ihrer Oberflächlichkeit vorhält. Es gibt Spuren von Rock’n’Roll, die aus den zuckrigen Psychedelic-Schleifen rutschen, und plötzlich denkst du, Scheiße, ist das ein Krach. Es gibt dieses 13minütige Finale „Your Blood In Mine“, das unaufhörlich auf uns zurollt, als hätte man Grateful Dead in eine schwarze Noise-Rock-Schwitze getaucht. Es gibt Psych-Rock-Sinfonien kurz vor dem Kentern und Dehnubungen in Heavy Rock. Ansätze zur Vergangenheitsbewältigung sind gut und gerne vorhanden, hören wir da die Enkel von Birth Controls „Gamma Ray , von Hawkwind. The Jesus And Mary Chain, Galaxie 500 und Pink Floyd? Wahrscheinlich würde Nikolaisen noch greetings from Michigan anführen, das Album seines Freundes Sufjan Stevens, der hier auch zu hören ist (wie, wo, wer weiß es wirklich?). Um allen Kleingeistern aus dem Weg zu gehen, hat Nikolaisen das Album bis an die Decke des Universums gebaut, wo die Englein Atemstillstand haben. Heroin? VO: 23.6.

www.serena-maneesh.com