Senser – Schematic

Diese Combo hatte kaum noch jemand auf dem Zettel. 1999 hatte das Septett eigentlich beschlossen, sich aufzulösen, ein letztes gemeinsames Konzert in Portugal sollte den Schlussakkord setzen. Was als Abschied geplant war, geriet zum Neuanfang, die Briten fanden wieder Gefallen aneinander und starteten durch. Begonnen hatte die musikalische und personelle Achterbahnfahrt Sensers fünf Jahre früher, ihr Debüt stacked up klang wie ein Treffen von Public Enemy und Anthrax im voll besetzten U-Bahnwagon. Kurz darauf verließen drei Mitglieder die Band, um Lodestar zu gründen. Die Verbliebenen engagierten Kerstin Haigh als Vokalistin und nahmen mit asvlum (1998) ein wutgeladenes Stück Musik auf, das das Kunststück fertigbrachte, auch Streicher und akustische Instrumente zu integrieren. Inzwischen sind die Abtrünnigen wieder zurück. Zusammen präsentieren sie ihren dritten Wurf, der oft an den unterkühlten Pop der frühen Anne Clark erinnert. Gelegentlich kommen Elemente aus Industrial, Rap und Nu Metal hinzu, jedoch ohne in schwermetallene Klischees zu verfallen. Reizvoll auch das Wechselspiel der beiden Stimmen von Kerstin Haigh und Sangespartner Heitham AI Sayed. Am Ende steht eine unverkennbar britische Platte, die eine Menge bekannter Bestandteile zu einem frischem Mix verrührt.