Seeed
Bam Bam
BMG Rights/Warner (VÖ: 4.10.)
Nach sieben Jahren ist die Reggae-Truppe aus Berlin zurück.
Im vergangenen Jahr begann Pierre Baigorry mit „Politricks“ eine Karriere als Polit-Talker. Das Experiment endete nach fünf Podcast-Ausgaben, aber hat nun doch eine weitere Folge: So einen ausdrücklich politischen Song wie „Komm in mein Haus“ haben Seeed bislang noch nicht geschrieben. „Egal, woher du kommst, an welchen Gott du glaubst“, singen Baigorry und Frank Dellé, die beiden nach dem Tod von Demba Nabé noch verbliebenen Frontleute: „Öffne dein Herz, mach die Augen auf – komm in mein Haus.“
AmazonDie Beschwörung der Willkommenskultur steht mit ihrem zähflüssigen Offbeat im Zentrum von BAM BAM, dem erst fünften Album der zehnköpfigen Berliner Reggae-Truppe, deutet aber keinen grundsätzlichen Richtungswechsel an. Der Rest ist gute, alte Seeed: Songs über die Ex und die Zukünftige; Songs über die Kumpels und den Cognac, den man mit ihnen am liebsten trinkt; Songs über die Sonne, die aufgeht, wenn man gerade vom Feiern kommt.
Das alles entweder als entspannte Sommer-am-Sonntag-Ballade oder schnelle Party-Nummer, verziert mit sahnesatten Bläsern, hysterischen Kopfstimmen und zischelnden Percussions. Alles beim Alten also, aber alles wieder sehr viel inspirierter und hitverdächtiger als auf dem eher müden Vorgänger SEEED.